FRAGEN ÜBER FRAGEN
I. FRAGEN ZUR PERSON:
1. WOHER KOMMT DER NAME LASZLO? HAT ER EINE BEDEUTUNG?
LASZLO ist ein ungarischer Name. Er war dort ein beliebter Name für Könige und heißt übersetzt so viel wie: „Der, der mit Ruhm herrscht“. Kein Wunder also, dass er früher als Name für Könige Verwendung fand. LASZLO´s Vater hieß übrigens auch Laszlo.
2. WIE BIST DU ZUR MUSIK GEKOMMEN?
Seit meiner frühesten Kindheit habe ich mich mit allem befasst, was man ‚musisch’ nennt, also alles, was mit Musik, Dichtung, Literatur und anderen Kunstformen zu tun hat. Aber die Anziehungskraft der Musik war die stärkste, auch wenn sich für mich das eine vom anderen nicht wirklich trennen lässt. Musik berührt mich auf eine Art und Weise, die ich mit Worten eigentlich nicht beschreiben kann.
3. WARUM BIST DU OPERNSÄNGER GEWORDEN?
Zwar gibt es eine Tradition des Operngesangs in meiner Familie, aber es hat mich nie jemand dazu gedrängt. Das hat sich vollkommen natürlich entwickelt. Ich höre genauso Pop- und Rockmusik und gehe auf Pop- und Rockkonzerte. Aber „klassisch zu singen“, das hat mich irgendwann ganz tief in meinem Inneren erfasst und nie wieder losgelassen. Mit dem Operngesang habe ich die zu mir passende Art des künstlerischen Ausdrucks gefunden.
4. WER SIND DEINE MUSIKALISCHEN VORBILDER?
Viele würden glauben, dass ich jetzt ausschließlich Opernsänger aufzähle. Aber es gibt genauso tolle Rock-, Soul-, Popsängerinnen und Popsängern, die mich beeinflusst haben. Um von den Zahlreichen nur einige zu nennen: George Michael, Herbert Grönemeyer, Aretha Franklin, Marvin Gaye und Michael Jackson und Prince. Das sind nur einige der Künstler, die mich tief berührt haben und die mit ihren Stimmen Geschichten erzählen können. Dasselbe gilt für den klassischen Bereich. Da berühren mich die Aufnahmen von Sängern wie Fritz Wunderlich, Rudolf Schock, Franco Corelli und Maria Callas. Vor allem sind es auch Sänger, die ich in meiner Kindheit und Jugendzeit noch auf der Bühne erleben durfte: Placido Domingo und der unvergleichliche Luciano Pavarotti. Aber es ist schwer nur einige Namen zu nennen, denn es gibt viele wunderbare Sänger und Sängerinnen, vor allem für einen Menschen wie mich, für den Musik ein Lebensinhalt ist.
II. FRAGEN ZUR OPER:
1. OPERNSÄNGERINNEN UND -SÄNGER SIND DOCH AUSSERHALB DER BÜHNE EHER, LANGWEILIGE, STEIFE UND ETWAS WELTFREMDE MENSCHEN ODER GAR DIVEN? STIMMT DAS?
Das ist für mich ein sehr amüsantes Klischee, das ja schon in dieser Frage steckt. Ich kann nur sagen, dass ich an der Oper die wohl humorvollsten, lebensfrohesten und die am meisten „geerdeten“ Menschen kennengelernt habe. Natürlich gibt es Phasen, in denen man sehr fokussiert und konzentriert sein muss, um die erwartete Leistung zu bringen. Aber umso mehr genießt man dann die Zeiten, in denen es ein wenig lockerer zugeht. Die meisten Opernsänger und -sängerinnen sind sehr lebensfrohe Menschen, die mit beiden Beinen im Leben stehen.
2. WIE KANN MAN SICH DIE ARBEIT EINES OPERNSÄNGERS VORSTELLEN?
Es gibt Phasen, in denen man sehr diszipliniert sein muss. Für uns Opernsänger ist der Körper ein Instrument. Wenn man dann diese Lautstärken (ich erreiche mehr als 100 db) und Frequenzen herstellen muss, um einen großen Theaterraum zu füllen, dann muss der Körper schon ganz schön dafür „arbeiten“. Man ist ein wenig wie ein Leistungssportler, der zu einer bestimmten Zeit Höchstleistung abrufen muss. Das braucht regelmäßiges Training, also in meinem Fall Stimm-, Atem- und Körperübungen.
Zunächst muss man die Opernrollen (in der Fachsprache: Opernpartien) studieren. Das heißt, dass man die Noten lernt und dann gemeinsam mit einem Pianisten (dem Korrepetitor) detailliert musikalisch ausfeilt. Denn der Korrepetitor hört kleine Fehler und kann zusätzlich Vorschläge für die musikalische Gestaltung machen. Dann kommen szenische Proben und gegen Ende der Probenzeit kommen die Proben mit Dirigenten und Orchester dazu.
Schließlich wird bei der Premiere die fertige Opernaufführung dem Publikum präsentiert. Danach folgen weitere Aufführungen, je nach Spielplan des Theaters.
So ungefähr läuft das, sehr grob zusammengefasst, ab.
3. IST OPER DENN NICHT TOTAL LANGWEILIG? DIE OPERNMUSIK IST DOCH ÜBER HUNDERT, MANCHMAL SOGAR HUNDERTE JAHRE ALT!
Natürlich ist alles zuerst einmal Geschmacksache. Aber ich persönlich finde Oper eine der aufregendsten und spannendsten Arten, Musik zu erleben. Aber es spielen hier viele Faktoren mit.
Auch ich musste mich mit dem Thema ein wenig beschäftigen und auseinandersetzen, bevor ich begonnen habe, Oper im vollen Umfang genießen zu können. Hinzu kommt noch, dass man die richtige Oper und die richtige Opernaufführung erwischen sollte als „Anfänger“. Denn die Qualität, der Erlebnisses hängt ganz stark mit der Qualität der Sänger, des Orchesters, des Dirigenten und der Regie bzw. Inszenierung zusammen.
Viele Faktoren, die schiefgehen können, nicht?
Aber wenn alle Aspekte des Opernerlebnisses zusammenstimmen, dann ist es für jeden ein berauschendes Erlebnis.
Also, mein Rat für Opernanfänger: Wenn man wirklich den Wunsch hat Oper auszuprobieren, dann in ein paar ganz unterschiedliche Vorstellungen gehen und ein wenig Geduld haben.
III. FRAGEN ZU KLASSIK POP
1. WARUM MACHST DU AUCH KLASSIK-POP?
Das hat mehrere Gründe.
Ich habe festgestellt, dass bei sehr vielen Menschen eine Liebe, ja Sehnsucht nach klassischen Stimmen und nach dieser Art zu singen da ist, denn sie emotionalisiert sehr stark. Auf der anderen Seite ist die Hemmschwelle, in eine Oper zu gehen, heutzutage leider recht groß geworden. Es ist für mich persönlich ein schönes Gefühl, einem breiteren Publikum Operngesang näherzubringen.
Auch denke ich, dass im Klassik-Pop ein großes Potenzial steckt, emotionsreiche Musik zu machen und Altes mit Neuem zu verbinden. Das Wichtigste für mich persönlich ist es, immer nach einer hohen musikalischen Qualität zu streben und auch diesen Bereich weiterzuentwickeln.
2. WAS IST DER GRÖSSTE UNTERSCHIED ZWISCHEN EINEM KLASSIK-POP-KONZERT UND EINEM KLASSISCHEN KONZERT?
Der größte Unterschied ist, dass man ein klassisches Konzert oder eine Opernaufführung normalerweise in einem dafür geeigneten Raum macht, einem Konzert- oder Opernsaal. Mit einer Opernstimme kann man diese Räume klanglich so füllen, dass man OHNE ELEKTRONISCHE Verstärkung gut gehört und verstanden wird. Die meisten Klassik-Pop-Konzerte werden aber in Hallen gemacht, die eine Verstärkung brauchen, also gibt es Mikrofone, Boxen, Mischpulte und alles, was sonst noch dazu notwendig ist.
Für mich besteht der größte Unterschied darin, dass ich bei einem klassischen Konzert meinen Körper UND den Konzert- oder Opernsaal als Resonanzkörper nutzen kann . Das ist ein unglaubliches und schönes, körperliches Gefühl, wenn man einen ganzen Saal mit seiner Stimme erfüllt. Bei einem elektronisch verstärkten Konzert habe ich dieses Gefühl nicht. Das ist für mich persönlich der größte Unterschied.
IV. FRAGEN ZUM SINGEN:
1. WAS SIND STIMMBÄNDER UND WIE SEHEN SIE AUS?
Die Stimmbänder sind, vereinfacht gesagt, zwei kleine, weiße Muskeln im Kehlkopf. Durch das Ausatmen der Luft aus dem Brustkorb, können sie, wenn andere Muskeln sie schließen, zur Schwingung gebracht werden. Das erzeugt dann Sprechen oder Singen. Das ist jetzt aber auch sehr vereinfacht dargestellt. Um euch einen Eindruck zu geben, wie das Ganze dann in Wirklichkeit aussieht, habe ich meine Stimmbänder filmen lassen. Alle Zusatzinformationen habt ihr im Text zum dazugehörigen YouTube Video. Wenn ihr es direkt über YouTube anseht, dann wird es lesbar.
Wenn Ihr weitere Fragen an mich habt, dann seid Ihr herzlich eingeladen, an der Erweiterung des Menüpunktes „HÄUFIGE FRAGEN“ mitzuarbeiten! Auf meiner offiziellen Facebookseite Laszlo – Tenor (durch einen Klick auf diesen Link kommt ihr direkt zu der Seite) könnt ihr mir gerne weitere Fragen stellen. Diese werde ich dann, mit den dazugehörigen Antworten, von Zeit zu Zeit hier ergänzen.
Danke für Euer Interesse!
Laszlo