DIE OPERNSÄNGER-DYNASTIE DER MALECZKY´S

Vilmos Maleczky [Bariton – †1924 Budapest]

Laszlo Maleczky Tenor Adoro Urgrossonkel Vilmos Maleczky Opernsänger

Er erhielt seine Gesangsausbildung in München. Nach ersten Auftritten dort und in Paris wurde er 1872 von dem berühmten Dirigenten Hans Richter, mit dem er befreundet war, an die Hofoper von Budapest vermittelt. Er blieb bis 1888 Mitglied dieses Opernhauses und  trat dort aber auch später noch immer als Gast auf. Von den Partien, die er an der Budapester Oper sang, sind der Graf Luna im „Troubadour“, der Renato in „Un Ballo in maschera“ von Verdi, der Alfonso in Donizettis „La Favorita“ und der Valentin im „Faust“ von Gounod hervorzuheben. Er war verheiratet mit der Opernsängerin und Pädagogin Jozsepha Ellinger (1852-1920), Tochter des berühmten ungarischen Heldentenors Jozsef Ellinger (1820-1891) und der Sopranistin Teresa Engst (1824-1898); aus der Ehe von Vilmos Maleczky und Józsefa Ellinger stammten die Tochter Bianca Maleczky (1882-1946) und der Sohn Oszkar Maleczky (1894-1972), die beide zu einer großen Sängerkarriere kamen.

Jozsepha Ellinger – Maleczky  [Sopran – †1920 Budapest]

Jozsepha Maleczky SopranSie war die Tochter des berühmten ungarischen Tenors Jozsef Ellinger (1820-91) und der Sopranistin Teresa Ellinger-Engst. Sie erhielt ihre Ausbildung durch ihre Eltern, vor allem durch ihren Vater, und debütierte 1872 in Budapest in einem Konzert unter der Leitung des großen Franz Liszt. Seit 1874 war sie dann bis 1885 Mitglied der Budapester Volksoper, danach für mehrere Jahre der Hofoper Budapest. Im Mittelpunkt ihres Repertoires standen die großen Partien in den Opern von Mozart und Wagner sowie in den Opern der ungarischen Komponisten Fernec Erkel und A.F. Doppler. Unter anderem sang sie auch unter dem Dirigat von Gustav Mahler, der von 1888 bis 1891 königlicher Operndirektor der Budapester Oper war. Seit 1892 war sie als sehr gesuchte Pädagogin an der Landesmusikakademie Budapest tätig. Sie war verheiratet mit dem Bariton Vilmos Maleczky (1845-1924), der gleichfalls in führender Position an der Budapester Oper wirkte. Aus dieser Ehe stammten eine Tochter, Bianca Maleczky (1889-1946), ebenfalls eine geschätzte Sängerin der ungarischen Bühne, sowie ein Sohn, Oszkar Maleczky (1894-1972), der eine große Karriere an der Budapester Nationaloper hatte.

Oszkar Maleczky [Bassbariton – †1972 Budapest]

Laszlo Maleczky Tenor Adoro Oskar Maleczky Bassbariton

Seine Familie spielte eine große Rolle in der geschichtlichen Entwicklung der Oper in Ungarn. Sein Großvater mütterlicherseits József Ellinger (1820-91) wirkte viele Jahre hindurch als erster Tenor an der Oper von Budapest, wo er u.a. am 9.3.1861 die Titelrolle in der Uraufführung der Oper „Bank Ban“ von F.Erkel kreierte. Sein Vater Vilmos Maleczky (1845-1924) war Bariton, seine Mutter Jozsefa Maleczky-Ellinger (1852-1920) Koloratursopranistin an der Budapester Oper, auch seine Schwester Bianca Maleczky wurde eine bekannte Sängerin. Oszkar Maleczky begann seine Karriere 1925 am Budapester City Theater. 1928 wurde er an die Nationaloper Budapest berufen, an der er eine lange, glanzvolle Karriere entfaltete. Man schätzte seine Interpretation der Titelhelden in Puccinis „Gianni Schicchi“, seinen Papageno in der „Zauberflöte“, seinen Fra Melitone in Verdis „La forza del destino“ und seinen „Don Pasquale“ von Donizetti. Dazu sang er aber auch Partien wie den Pizarro im „Fidelio“, den Telramund im „Lohengrin“, den Alberich im „Ring der Nibelungen“ und als besondere Glanzrolle den Beckmesser in den „Meistersingern“. Letztere Rolle sang er auch unter dem Dirigat von Otto Klemperer, der von 1947 bis 1950 musikalischer Leiter der Budapester Staatsoper war. Am 24.4.1932 nahm er z.B. an der Budapester Oper an der Uraufführung von Zoltan Kodalys „Die Spinnstube“ teil. Bis seinem Bühnenabschied 1962 wirkte er an der Nationaloper Budapest. Er erwarb sich auch als Gesangspädagoge große Verdienste und wirkte als solcher während vieler Jahre an der Budapester Musikakademie. Er erhielt den Titel eines ungarischen Nationalkünstlers und wurde mit dem Kossuth-Preis ausgezeichnet. Seine Stimme ist auf einer Anzahl von Hungaroton-Aufnahmen überliefert, darunter die vollständigen Opern „Fidelio“, „Meistersinger“, „Manon Lescaut“ von Puccini und „Hary Janos“ von Kodaly.

Laszlo Maleczky [Tenor]

Er führt die Operntradition der Familie Maleczky weiter. Seine Ausbildung erhielt er am Konservatorium der Stadt Wien und an der Wiener Musikhochschule. Er war mehrere Jahre Ensemblemitglied der Wiener Volksoper und hat zahlreiche Opern und als Wiener natürlich auch viele Operettenrollen gesungen. Zu seinen Paraderollen zählen der Tamino in der „Zauberflöte“, der Alfredo aus „La Traviata“, aber auch der Sandor Barinkay im „Zigeunerbaron“. In den letzten Jahren hat sich seine Stimme zum sogenannten „Jugendlichen Heldentenor-Fach“ entwickelt. Die Zukunft wird sicher einen Max im „Freischütz“, einen Florestan im „Fidelio“ und auch manche Wagner-Rolle bringen.